Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und bis Ende 1992 ist eine fast stetige Zunahme der weltweiten Kriegsbelastung von etwa einem laufenden Krieg pro Jahr zu beobachten.1 Bestimmte historische Ereignisse oder Perioden wie z.B. der Ost-West-Konflikt und die Dekolonisation übten nicht den ihnen oft unterstellten Einfluss auf diesen Trend aus. Anscheinend wirken sich hier längerfristige und tiefergehende Prozesse aus.
Kriegsschauplätze / Akteure
Bei einer näheren Betrachtung der Kriege fällt zunächst auf, daß die Zentren der bürgerlich-kapitalistischen Welt weitgehend pazifiziert sind. Über 90 Prozent der Kriege nach 1945 fanden in Regionen der Dritten und ehemaligen Zweiten Welt statt, kriegerische Auseinandersetzungen verlagerten sich also fast vollständig in die Peripherien.
Allerdings steht der Befriedung innerhalb der industriegesellschaftlichen Welt nach 1945 ein relativ hohes Maß an kriegerischem Eingreifen einiger Industriestaaten in der Dritten Welt gegenüber.
Bei der Häufigkeit der Kriegsbeteiligungen liegen Großbritannien (19 Beteiligungen), die USA (13) und Frankreich (12) (neben Indien (16), Irak (12) und China (10)) in der Spitzengruppe.
Die nähere Betrachtung zeigt jedoch, daß hierbei spezifische historische Umstände wie die Stellung als (ehemalige) Kolonialmächte oder
der Versuch der USA, ihren Hegemonieanspruch militärisch durchzusetzen,
eine Rolle spielten, die aber an Einfluss verlieren. Insgesamt ergibt sich ein Rückgang von industriestaatlichen Kriegsbeteiligungen.
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