Sonntag, 15. September 2024

Die Mär in der deutschen Innenpolitik

 Die Mär in der deutschen Innenpolitik


             Die Vertreter der BESITZENDEN:           


         NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann, EU-Kommissar Nicolas Schmit 
und EU-Abgeordneter Dennis Radtke (v.l.) bei Thyssenkrupp 2022.


EU-Abgeordneter Dennis Radtke übernimmt an der Spitze des CDU-Arbeitnehmerflügels. Ein Gespräch über seine Pläne, das BSW – und die Lebensleistung der Deutschen.

Karl-Josef Laumann kennen und schätzen auch viele Menschen, die sich ansonsten nicht tiefergehend mit der CDU beschäftigen. Das liegt nicht nur an seiner Statur und seiner Größe von 1,90 Meter – Laumann, derzeit Sozialminister von Nordrhein-Westfalen und Bundesvorsitzender des CDU-Arbeitnehmerflügels, bringt sich mit markigen Worten regelmäßig in die Debatte ein. Sei es, wenn es um den Zustand der Pflege oder die Arbeitsbedingungen in der Industrie geht.

Nach knapp 20 Jahren gibt es jetzt an der Spitze der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) einen Wechsel; Laumann geht als CDA-Chef in den Ruhestand. Sein Nachfolger: der EU-Abgeordnete Dennis Radtke. t-online hat Radtke gefragt, wie er die Fußstapfen seines Vorgängers ausfüllen will, warum er eine Zusammenarbeit mit dem BSW ablehnt – und welche Pläne er für die Rente der Deutschen hat.


Was haben Sie denn konkret geplant, um die Industriearbeiter abzuholen?

Wir haben als CDU bereits gute Angebote in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Wir fordern etwa einen europäischen Stahlgipfel und ein umfangreiches Maßnahmenpaket, das sowohl in der Industrie als auch bei den Gewerkschaften auf große Zustimmung stößt.

Das ist aber sehr abstrakt.

Definitiv. Solche Ideen, Papiere und Gesetzesvorschläge sind oftmals weit weg von der Realität der deutschen Arbeiter. Jetzt geht es darum, dass dies auch in verständliche Kommunikation mit klaren Botschaften übersetzt wird. Wir als Partei müssen den Menschen erklären, was wir als CDU wollen. Ihnen klarmachen: Wir reden mit euch über eure Bedürfnisse und Lebensentwürfe. Darüber müssen wir mit der Bundespartei diskutieren, wie man solche Punkte darstellen kann – besonders mit Blick auf die engere Parteispitze.


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Der Europaparlamentarier der CDU, Dennis Radtke, ist einer der Mahner, die vor einer Kooperation mit dem BSW warnen.
Der Europaparlamentarier der CDU, Dennis Radtke, ist einer der Mahner, die vor einer Kooperation mit dem BSW warnen. (Quelle: Ingo Otto / FUNKE Foto Services)

Zur Person

Dennis Radtke, 1979 geboren, ist seit 2017 Abgeordneter für die CDU im Europaparlament. Er ist Koordinator der EVP-Fraktion im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten. Radtke ist gelernter Industriekaufmann, bis zu seinem Eintritt ins EU-Parlament arbeitete der CDU-Mann bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Seit 2019 ist er stellvertretender CDA-Bundesvorsitzende. Radtke ist verheiratet und hat zwei Kinder.


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Ich übersetze: Sie möchten, dass Friedrich Merz und Carsten Linnemann regelmäßig in die Fabrikhallen gehen und mit den Menschen am Band diskutieren.

Zum Beispiel. Für unsere Partei wäre es sicherlich sinnvoll, wenn wir noch öfter mit der Arbeitnehmerschaft ins Gespräch gehen und uns ihre Sorgen anhören, nicht nur im Wahlkampf. Wir als CDA können hier ein entscheidendes Bindeglied sein. Ich finde es wichtig, dass die gesamte CDU das macht – nicht nur Carsten Linnemann und Friedrich Merz.

Wünschen Sie sich, dass die CDA in der Partei mehr gesehen wird?

Es geht darum, dass die Breite der Volkspartei CDU zu erkennen ist. Es ist die historische Stärke der CDU, dass wir sehr breit aufgestellt waren: Arbeitnehmer, Unternehmer, jung, alt, Mann und Frau. Diese Balance sicherzustellen, ist eine wichtige Aufgabe der Parteiführung.


Das ist eine schleichende Entwicklung über die vergangenen zehn, zwanzig Jahre. Sehen Sie sich doch mal die Bundestagsfraktion an. Zwei Drittel der Abgeordneten sind im Parlamentskreis Mittelstand, nur ein Drittel im Arbeitnehmerflügel. Auch in der Parteiführung ist der wirtschaftsnahe Flügel dominierend. Das ist auch kein Gejammer, sondern eine Feststellung. Wichtig ist: Wir brauchen die Breite in der Partei, um wieder Wahlergebnisse deutlich jenseits der 35 Prozent zu erzielen. Das muss man in der CDU mitdenken.

Sehen Sie denn bei Friedrich Merz die Bereitschaft dazu?

Friedrich Merz will, dass die CDU Wahlen gewinnt, dass wir Herrn Scholz schnellstmöglich als Bundeskanzler ablösen. Friedrich Merz ist sich bewusst, dass die CDU-Arbeitnehmerschaft einen entscheidenden Beitrag dazu leisten kann.

Diplomatisch ausgedrückt. Wollen Sie denn eine CDA-Quote in der Fraktion und der Partei?

Nein, wir brauchen keine Quoten von CDA-Mitgliedern. Wir brauchen den Willen und die politische Klugheit, dafür zu sorgen, dass die Dinge in der Balance sind.

Mein Kommentar:


Mein letztes Buch hat den Titel


         < Der große Unterschied >.


Es ist erst recht heute ein großer Unterschied 


ob man


 BESITZENDER    oder      BESITZLOSER

 

 in DEUTSCHLAND ist.


Es gibt da keine BALANCE !